Unsere Gründer*innen – Beitragsreihe der Ruhr-Uni Bochum

Wir glauben nicht, dass Frauen anders gründen

Seit April 2024 beleuchtet die Hochschulkommunikation der RUB verstärkt das Themenfeld Gründung. Sie hat im Zuge dessen gleich eine ganze Serie zu unseren Gründer*INNEN geplant und veröffentlicht nun immer wieder einzelne Beiträge, in denen sie Gründer*innen der RUB vorstellt, die natürlich u. a. von FACE begleitet und unterstützt werden..

Den Auftakt zu dieser Reihe macht ein umfangreiches und sehr gelungenes – wie wir finden – Interview mit unseren Projektkoordinator*innen Nadine Egelhof und Janwillem Huda, in dem sie von unserer Arbeit bei FACE@RUB erzählen, gegen Genderstereotype anreden und gründungsinteressierten Frauen zusprechen.

Einen Bruchteil des Interviews, geführt durch Jessica Siegel, möchten wir hier mit euch teilen. Das gesamte Gespräch findet ihr jedoch im Newsportal der RUB über diesen Link.

„Mit rund 25 Prozent Frauenanteil bei Gründungsvorhaben liegt die Ruhr-Universität Bochum schon jetzt über dem Bundesdurchschnitt. Diese Zahl noch weiter zu verbessern und Frauen für das Gründen zu begeistern, ist das Ziel des Inkubators Female Academic Entrepreneurs.

Braucht es denn wirklich eine besondere Unterstützungsstruktur für Gründerinnen?
Huda: Als Mann bekomme ich diese Frage sehr häufig gestellt, dabei muss man sich nur einmal die Zahlen anschauen. Trotz großer Bemühungen haben wir im Bundesdurchschnitt nur knapp 20 Prozent Gründerinnenanteil. Das heißt für mich im Umkehrschluss, dass die bestehenden Formate nicht genug Frauen ansprechen. Das Argument, dass Frauen nur mehr wollen müssten oder mehr Mut bräuchten, halte ich für falsch. Frauen haben genau das gleiche Potenzial wie Männer, das durch die bestehenden Programme aber nicht ausgeschöpft wird. Denken wir in Richtung Parität, brauchen wir also Formate, die gezielt mehr Frauen auf das Gründen aufmerksam machen.

Egelhof: Die Antwort hängt auch von der jeweiligen feministischen Perspektive ab, die man vertritt. Wir bei FACE glauben beispielsweise weniger, dass Frauen grundsätzlich anders gründen als Männer. Gründungspersönlichkeiten und -ideen sind ganz unterschiedlich ebenso wie die Wege zum eigenen Start-up. Das Geschlecht, und wie wir dadurch geprägt wurden, ist nur ein Faktor von vielen, die unsere Art zu gründen beeinflussen. Gleichzeitig haben es Frauen durch Sexismus und andere Diskriminierungsdimensionen schwerer. Oftmals müssen sie größere strukturelle Hürden überwinden, etwa bei der finanziellen Förderung ihrer Gründungsidee. Formate werden häufig nicht ansprechend beworben und schon in der Gründungsberatung wird die Motivation der Frauen häufig nicht genug gefördert.

Und wie genau unterstützt FACE gründungsinteressierte Frauen?
Egelhof: FACE schafft einen Raum, in dem gründungsinteressierte Frauen ihre Ideen ausprobieren und sich gegenseitig bestärken können. Wir bereiten gründungsinteressierte Frauen auf mögliche Hürden im Gründungsprozess vor und zeigen Wege auf, mit diesen gut umzugehen.“