Manche Ideen sind etwas teurer – so wie die Gründung der meisten Start-ups. Oft ist neben einer Anschubfinanzierung für die ersten Produkte oder Dienstleistungen auch eine gesetzlich vorgeschriebene Summe an Kapital nötig. Deshalb sind Investierende in vielen Fällen der entscheidende Faktor, um aus einer Idee ein echtes Unternehmen zu machen.
Was ist fremdes Eigenkapital?
Fremdes Eigenkapital? Das klingt erstmal paradox – ist es aber nicht. Oft wird das fremde Eigenkapital auch als Risikokapital oder Venture Capital (wörtlich: Wagniskapital) bezeichnet, da es mit einem gewissen Risiko daherkommt. Das Risiko liegt dabei allerdings eher auf der Seite der Investierenden: Sie entscheiden sich in ein Unternehmen zu investieren, dessen Erfolg noch nicht absehbar ist. Deshalb investieren sie zunächst nur für einen zeitlich begrenzten Zeitraum.
Risikokapital ist eine Form des Eigenkapitals, das in junge, wachstumsstarke Unternehmen investiert wird. Im Gegensatz zu traditionellen Bankkrediten stellt Risikokapital den Unternehmen nicht nur Kapital zur Verfügung, sondern auch branchenspezifische Expertise und ein breites Netzwerk von Kontakten. Risikokapitalgeber investieren in der Regel in Unternehmen mit einem hohen Innovationspotenzial und einem vielversprechenden Geschäftsmodell. Dabei übernehmen sie ein gewisses Risiko, da junge Unternehmen häufig noch keine etablierte Erfolgsbilanz vorweisen können.
Während beim Risikokapital privates Geld in junge Unternehmen fließt, unterstützt Private Equity etablierte Unternehmen, die bereits eine gewisse Marktpräsenz und finanzielle Stabilität haben. Dadurch ist das Risiko bei dieser Form der Eigenkapitalinvestition etwas niedriger als beim Risikokapital. Im Gegensatz zu Risikokapitalinvestierenden konzentrieren sich Private-Equity-Investierende darauf, Unternehmen zu erwerben, um sie zu restrukturieren, zu optimieren und dann mit Gewinn zu verkaufen. Für die Gründungsphase ist Private Equity also keine gute Wahl.
Was sind die wichtigsten Vorteile?
- Für Unternehmen ermöglichen diese Formen des Fremdkapitals einen Zugang zu Kapital, das für Wachstum, Forschung und Entwicklung sowie Markterweiterung genutzt werden kann.
- Darüber hinaus bringen die Kapitalgeber wertvolles Fachwissen und ein starkes Netzwerk mit, um das Unternehmen bei strategischen Entscheidungen und der Expansion zu unterstützen.
- Auf der anderen Seite profitieren Investoren von den hohen Renditepotenzialen, die mit Investitionen in Unternehmen in frühen Wachstumsphasen oder mit Restrukturierungsbedarf verbunden sind.
- Während Risikokapital vor allem Start-ups und Unternehmen in frühen Wachstumsphasen unterstützt, konzentriert sich Private Equity auf etablierte Unternehmen mit dem Ziel, deren Wert zu steigern und Gewinne zu realisieren.
- Sowohl für Unternehmen als auch für Investoren bieten diese Formen des Fremdkapitals attraktive Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und schaffen eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.
Wie unterscheidet sich das Risikokapital von der Bankenfinanzierung?
Bei der Suche nach einer Finanzspritze für die Gründung stehen du und dein Team vor der Wahl zwischen Risikokapital und Bankenfinanzierung. Beide Optionen bieten finanzielle Unterstützung, aber es gibt entscheidende Unterschiede zwischen ihnen. In diesem Artikel betrachten wir die Unterschiede zwischen Risikokapital und Bankenfinanzierung und die Vor- und Nachteile, die sie für Unternehmen mit sich bringen. Risikokapital, auch als Venture Capital bezeichnet, ist eine Form der Unternehmensfinanzierung, bei der Investoren Eigenkapital in Start-ups und wachstumsstarke Unternehmen investieren. Im Gegensatz zur Bankenfinanzierung, die in der Regel auf Kredite und Rückzahlungen basiert, erwirbt ein Risikokapitalgeber einen Anteil am Unternehmen. Das bedeutet, dass du Risikokapital nicht zurückzahlen musst, sondern dass die Investierenden an den zukünftigen Gewinnen und dem Wertzuwachs des Unternehmens teilhaben.
Das sind die Vorteile von Risikokapital
1. Kapital und Expertise
Risikokapitalgeber bringen nicht nur finanzielle Mittel ein, sondern auch Fachwissen, Branchenerfahrung und ein starkes Netzwerk.
2. Flexibilität
Risikokapitalgeber sind oft bereit, größere Risiken einzugehen und in Unternehmen zu investieren, die möglicherweise noch keinen etablierten Kreditverlauf haben.
3. Skalierbarkeit
Risikokapital kann Start-ups helfen, schnell zu wachsen und ihre Geschäftstätigkeit zu skalieren, indem sie Mittel für Forschung und Entwicklung, Marketing und Expansion bereitstellen.
4. Kapital für Wachstum
Venture-Capital-Investierende stellen erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung, um Unternehmen bei ihrem Wachstum und ihrer Expansion zu unterstützen. Dieses Kapital kann für verschiedene Zwecke eingesetzt werden, wie die Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen, den Ausbau des Vertriebs- und Marketingbereichs, die Skalierung der Produktion oder die Expansion in neue Märkte.
5. Fachwissen und Netzwerk
Venture-Capital-Gebende bringen nicht nur finanzielle Mittel ein, sondern auch wertvolles Fachwissen und Erfahrung in der Branche. Sie verfügen oft über ein breites Netzwerk von Kontakten, die dem Unternehmen bei der Entwicklung strategischer Partnerschaften, der Gewinnung von Kunden oder der Erschließung neuer Märkte helfen können. Das Fachwissen und die Erfahrung der Investoren können dazu beitragen, Fehler zu vermeiden und das Wachstum des Unternehmens zu beschleunigen.
6. Unterstützung bei strategischen Entscheidungen
Venture-Capital-Investierende haben ein Interesse daran, dass das Unternehmen erfolgreich ist und einen Wertzuwachs erzielt. Daher bringen sie häufig wertvolle Perspektiven und Einsichten in strategische Entscheidungen ein. Dies kann beispielsweise die Entwicklung einer klaren Wachstumsstrategie, die Bewertung von Marktmöglichkeiten oder die Anpassung des Geschäftsmodells umfassen. Die Unterstützung bei strategischen Entscheidungen kann dazu beitragen, das Unternehmen auf die richtige Wachstumsspur zu bringen.
7. Zugang zu weiteren Finanzierungsquellen
Die Beteiligung von Venture-Capital-Investierenden kann auch den Zugang zu weiteren Finanzierungsquellen erleichtern. Durch ihre Beteiligung und ihren Ruf können sie das Vertrauen anderer Investoren gewinnen und das Unternehmen für zukünftige Finanzierungsrunden attraktiver machen. Dies kann es dem Unternehmen ermöglichen, zusätzliches Kapital aufzunehmen, um das Wachstum weiter voranzutreiben.
Das sind die Nachteile von Risikokapital
1. Verlust von Kontrolle und Eigentumsanteilen
In der Regel musst du Anteile deines Unternehmens an die Investierenden abgeben. Das kann zu einem Verlust an unternehmerischer Kontrolle und Entscheidungsfreiheit führen. Die Investierenden haben oft Mitspracherecht und können ihre Interessen und Vorstellungen in strategische Entscheidungen einbringen. Dieser Verlust an Kontrolle kann frustrierend sein und dein Unternehmen am Ende anders aussehen lassen, als du es dir gewünscht hast.
2. Hohe Erwartungen und Druck
Venture-Capital-Investierende haben in der Regel hohe Renditeerwartungen. Sie erwarten, dass dein Unternehmen in kurzer Zeit ein erhebliches Wachstum und eine positive Rendite erzielt. Der Druck, diese Erwartungen zu erfüllen, kann groß sein. So könntest du dich unter Druck gesetzt fühlen, dass dein Unternehmen möglichst schnell wachsen muss und du so womöglich größere Risiken eingehst, als es sinnvoll wäre.
3. Verwässerung der Anteile
Bei späteren Finanzierungsrunden oder einem möglichen Exit kann es zu einer weiteren Verwässerung der Anteile der Gründer und bestehenden Investoren kommen. Dies bedeutet, dass ihre prozentuale Beteiligung am Unternehmen verringert wird. Obwohl dies normalerweise mit dem Ziel eines größeren Wachstums und einer höheren Bewertung des Unternehmens einhergeht, kann es dennoch zu einer Verringerung der finanziellen und kontrollierenden Interessen der Gründer führen.
4. Hohe Erwartungen an den Exit
Venture-Capital-Investoren erwarten oft einen Exit, entweder durch den Verkauf des Unternehmens oder den Börsengang. Dies kann zu einem zusätzlichen Druck führen, das Unternehmen zu einem bestimmten Zeitpunkt erfolgreich zu veräußern, auch wenn die Gründer möglicherweise eine andere Vision für die Zukunft des Unternehmens haben. Der Exit-Timing und die Exit-Strategie können zu Diskrepanzen zwischen den Interessen der Investoren und der Gründer führen.
5. Kulturelle Veränderungen
Mit der Aufnahme von Venture-Capital kann sich auch die Kultur in deinem Unternehmen verändern. Die Investierenden können neue Strukturen, Prozesse und Anforderungen einführen, um das Unternehmen auf das Wachstum vorzubereiten. Das kann zu einem Spannungsfeld zwischen der ursprünglichen Unternehmenskultur und den neuen Erwartungen und Arbeitsweisen führen.
Der Unterschied zur Bankenfinanzierung
Im Gegensatz zu Risikokapital musst du einen Kredit bei einer Bank natürlich irgendwann zurückzahlen. Dabei fallen in der Regel Zinsen und Gebühren an. Außerdem wollen Banken meist eine ganze Menge Sicherheiten sehen. Hier sind die wesentlichen Unterschiede zwischen einem Kredit und Risikokapital:
Erfahre mehr über die Finanzierung durch eine Bank.
Vorteile der Bankenfinanzierung:
- Sicherheiten: Banken verlangen oft Sicherheiten für die Kreditvergabe, was für Unternehmen mit stabilen Vermögenswerten vorteilhaft sein kann.
- Kontrolle: Im Gegensatz zur Risikokapitalfinanzierung behält das Unternehmen bei der Bankenfinanzierung die volle Kontrolle über sein Unternehmen, da keine Anteile abgegeben werden müssen.
- Vorhersehbare Kosten: Bankenfinanzierung basiert in der Regel auf festen Zinssätzen und festen Rückzahlungsplänen, was Unternehmen eine bessere Planbarkeit ermöglicht.
Nachteile der Bankenfinanzierung:
- Restriktive Kriterien: Banken haben oft strenge Kreditvergabekriterien, was es für Start-ups und Unternehmen in der frühen Wachstumsphase schwierig machen kann, Kredite zu erhalten.
- Mangel an Expertise: Banken bieten in der Regel kein spezifisches Fachwissen oder Branchenkenntnisse an, um das Unternehmen bei strategischen Entscheidungen oder Wachstumsplänen zu unterstützen.
- Begrenzte Flexibilität: Bankenfinanzierung kann unflexibel sein, da Rückzahlungen und Zinssätze oft festgelegt sind und Veränderungen in der Geschäftssituation des Unternehmens berücksichtigt werden müssen.
Risikokapital oder Bankenfinanzierung – Was passt zu deinem Start-up?
Risikokapital und Bankenfinanzierung sind unterschiedliche Ansätze zur Unternehmensfinanzierung, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich bringen. Risikokapital bietet Start-ups und wachstumsstarken Unternehmen flexibles Kapital, Fachwissen und Unterstützung beim Wachstum, während Bankenfinanzierung auf Rückzahlungen und Sicherheiten basiert. Die Wahl zwischen Risikokapital und Bankenfinanzierung hängt von den individuellen Umständen des Unternehmens ab, einschließlich der Branche, des Entwicklungsstadiums und der Finanzierungsbedürfnisse.
Wann brauche ich Risikokapital?
Der Zeitpunkt, wann du dir Risikokapital ins Unternehmen holst, kann einen großen Unterschied machen. In diesen Phasen bietet es sich an:
1. Gründungsphase
In der frühen Gründungsphase kann Risikokapital entscheidend sein, um dein Unternehmen von Anfang mit den nötigen Mitteln zu versorgen. Start-ups benötigen oft Kapital, um ihre Idee zu entwickeln, Prototypen zu erstellen, Markttests durchzuführen und ein Team aufzubauen. Risikokapitalgeber sind spezialisiert auf die Finanzierung von Start-ups und bringen nicht nur Kapital, sondern auch branchenspezifische Erfahrung und ein starkes Netzwerk mit, um den Unternehmensaufbau zu unterstützen.
2. Beschleunigung des Wachstums
Wenn dein Unternehmen bereits eine erfolgreiche Markteinführung oder erste Erfolge erzielt hat, aber Kapital benötigt, um das Wachstum zu beschleunigen, kann Risikokapital eine ideale Option sein. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn das Unternehmen in neue Märkte expandieren, zusätzliches Personal einstellen, Marketingaktivitäten ausweiten oder die Produktion skalieren möchte. Risikokapitalgeber können nicht nur finanzielle Mittel bereitstellen, sondern auch strategische Unterstützung und branchenspezifisches Know-how liefern, um das Wachstumspotenzial des Unternehmens zu maximieren.
3. Technologische Innovationen
Investierende sind oft auf der Suche nach bahnbrechenden Technologien und können das Unternehmen dabei unterstützen, die Entwicklung, das Prototyping und den Markteintritt zu finanzieren. Darüber hinaus können Risikokapitalgeber wertvolle strategische Partnerschaften und Netzwerke bereitstellen, um die Einführung und Vermarktung der Innovation zu erleichtern.
4. Skalierung und Internationalisierung
Wenn dein Unternehmen bereits in seinem Heimatmarkt erfolgreich ist und plant, seine Aktivitäten auf andere Regionen oder internationale Märkte auszuweiten, kann Risikokapital eine wichtige Finanzierungsquelle sein. Skalierung und Internationalisierung erfordern oft erhebliche Investitionen in Marketing, Vertrieb, Produktanpassungen und den Aufbau von Vertriebskanälen. Risikokapitalgeber mit globaler Erfahrung können Unternehmen dabei unterstützen, diese Herausforderungen zu meistern und die internationale Expansion erfolgreich umzusetzen.
Was macht mich und mein Start-up interessant für Investierende?
Risikokapitalgebende sind stets auf der Suche nach vielversprechenden Start-ups, die ein hohes Potenzial für Wachstum und Rendite bieten. Um das Interesse von Risikokapitalgebern zu wecken, sollten Start-ups bestimmte Merkmale und Voraussetzungen erfüllen:
1. Skalierbares Geschäftsmodell
Ein skalierbares Geschäftsmodell ist entscheidend, um das Interesse von Risikokapitalgebern zu wecken. Du solltest ein Geschäftsmodell entwickeln, das es ermöglicht, mit vergleichsweise geringem Aufwand und Kosten eine exponentielle Umsatz- und Gewinnsteigerung zu erzielen. Skalierbarkeit kann durch die Nutzung digitaler Technologien, die Automatisierung von Prozessen oder die Erschließung großer Märkte erreicht werden.
2. Alleinstellungsmerkmal und Wettbewerbsvorteil
Ein Start-up sollte ein klares Alleinstellungsmerkmal und einen Wettbewerbsvorteil gegenüber bestehenden Lösungen oder Wettbewerbern haben. Risikokapitalgeber suchen nach Unternehmen, die innovative Technologien, einzigartige Produkte oder Dienstleistungen, Patente oder exklusive Partnerschaften besitzen. Ein überzeugender Wettbewerbsvorteil ist entscheidend, um langfristige Wachstumschancen zu gewährleisten.
3. Starke Marktposition und Skalierungspotenzial
Investierende interessieren sich vor allem für Star-ups, die Wachstum versprechen. Deshalb solltest du deine Zielgruppe klaridentifizieren und eine überzeugende Wachstumsstrategie vorlegen. Eine umfassende Marktanalyse, ein Verständnis der Markttrends und eine klare Vision für die Marktpositionierung sind entscheidend, um das Interesse von Risikokapitalgebern zu wecken.
4. Erfahrenes und kompetentes Gründungsteam
Das Gründungsteam ist ein wichtiger Faktor für Risikokapitalgebende. Ein Team mit einer erfolgreichen Unternehmenshistorie, fachlicher Expertise, Branchenerfahrung und einem starken Netzwerk gilt als attraktiv. Risikokapitalgebende möchten sicherstellen, dass das Team die Fähigkeiten und das Durchsetzungsvermögen besitzt, um das Unternehmen zum Erfolg zu führen. Eine klare Aufgabenverteilung und ein gut abgestimmtes Team sind ebenfalls wichtige Aspekte.
5. Nachhaltiges Wachstumspotenzial
Risikokapitalgeber suchen nach Start-ups, die nicht nur kurzfristige Erfolge erzielen, sondern auch langfristiges Wachstumspotenzial haben. Ein überzeugendes Finanzmodell und ein realistischer Geschäftsplan, der das zukünftige Umsatzwachstum und die Rentabilität des Unternehmens aufzeigt, sind von großer Bedeutung. Risikokapitalgeber möchten sicherstellen, dass das Start-up einen klaren Weg zur Skalierung und zur Erreichung eines nachhaltigen Wettbewerbsvorteils hat.
Welche Formen des Risikokapitals gibt es und wo finde ich sie?
A) Klassische VC Fonds
Klassische VC-Fonds sind Investmentfonds, die Kapital von institutionellen Anlegenden und vermögenden Privatpersonen sammeln, um in vielversprechende Start-ups und wachstumsstarke Unternehmen zu investieren. Diese Fonds konzentrieren sich darauf, Unternehmen in ihren frühen oder fortgeschrittenen Wachstumsphasen finanziell zu unterstützen und einen Anteil am Unternehmen zu erwerben. Im Gegenzug erwarten sie eine Rendite auf ihre Investitionen, entweder durch den Verkauf ihrer Anteile bei einem Exit oder durch Dividendenzahlungen. VC-Fonds bringen oft auch Expertise, Netzwerke und Unterstützung bei der strategischen Ausrichtung des Unternehmens ein, um seinen Erfolg zu fördern.
B) Halbstaatliche Fonds (NRW.BANK, High-Tech Gründerfonds, KfW Capital, etc.)
Halbstaatliche Fonds sind Fonds, die sowohl öffentliches als auch privates Kapital nutzen, um Start-ups und innovative Unternehmen zu unterstützen. Sie werden oft von staatlichen oder staatlich geförderten Institutionen eingerichtet und haben das Ziel, das Wachstum und die Entwicklung des Unternehmertums in bestimmten Regionen oder Branchen zu fördern. Hier sind einige Beispiele für halbstaatliche Fonds:
NRW.BANK: Die NRW.BANK ist die Förderbank des Landes Nordrhein-Westfalen in Deutschland. Sie bietet eine Vielzahl von Finanzierungsprogrammen für Start-ups und Unternehmen in Nordrhein-Westfalen an. Die NRW.BANK unterstützt sowohl kleine als auch mittlere Unternehmen durch Kredite, Beteiligungen und Zuschüsse.
High-Tech Gründerfonds: Der High-Tech Gründerfonds (HTGF) ist ein halbstaatlicher Frühphasenfonds in Deutschland. Er wird gemeinsam von der Bundesregierung, der KfW Bank und weiteren Unternehmen finanziert. Der HTGF investiert in innovative Start-ups mit technologieorientierten Geschäftsmodellen und unterstützt sie neben finanzieller Unterstützung auch mit einem Netzwerk von Experten und Mentoren.
KfW Capital: KfW Capital ist ein Tochterunternehmen der KfW Bankengruppe und investiert als institutioneller Investor in Risikokapitalfonds für deutsche Start-ups. Der Fokus liegt auf Wachstumsfinanzierungen in den Bereichen Digitalisierung, Technologie und Innovation. KfW Capital unterstützt die Finanzierung von Start-ups durch Co-Investitionen mit privaten Risikokapitalgebern.
C) Impact Investitionen
Impact-Investierende interessieren sich neben finanziellen Renditen auch für die sozialen oder ökologischen Auswirkungen von Unternehmen. Ihr Ziel ist es, positive Veränderungen in der Gesellschaft zu bewirken und Nachhaltigkeit zu fördern. Impact-Investierende suchen gezielt nach Unternehmen, die einen positiven sozialen oder ökologischen Beitrag leisten, wie beispielsweise in den Bereichen erneuerbare Energien, Bildung, Gesundheitswesen oder Armutsbekämpfung. Sie investieren Kapital in diese Unternehmen und erwarten sowohl finanzielle Renditen als auch messbare soziale oder ökologische Wirkungen.
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D) Funding for Female Founders
Start-ups scheinen immer noch ein Männerding zu sein: Deutsche Gründerinnen erhalten immer noch deutlich weniger Risikokapital als männlich geführte Startups. In einer Umfrage des Magazins Business Insider zeigte sich, dass Investoren Gründerinnen in Deutschland nicht so viel zutrauten wie ihren männlichen Konkurrenten. Nur 5,2 Prozent der von Frauen geführten Startups erhalten Investitionen von Venture Capital Firmen (VC), zeigt die Studie „Female Founders Monitor“. Das soll sich durch entsprechende Förderprogramme ändern.
Förderprogramme
E) Venture-Capital-Fonds
Venture-Capital-Fonds sind spezialisierte Investmentfonds, die Risikokapital in Start-ups und wachstumsstarke Unternehmen investieren. Diese Fonds werden von professionellen Investmentmanager:innen verwaltet und verfolgen bestimmte Investitionsschwerpunkte und -strategien. Venture-Capital-Fonds können sich auf bestimmte Branchen, Entwicklungsphasen oder Regionen konzentrieren. Um Venture-Capital-Fonds zu finden, kannst du über Branchenverbände, spezialisierte Plattformen, Netzwerke oder Business Angels danach suchen.
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F) Angel Investitionen
Angel Investierende sind vermögende Einzelpersonen, die ihr persönliches Kapital in Start-ups investieren. Diese Investierenden bringen nicht nur finanzielle Mittel, sondern oft auch branchenspezifische Erfahrung, Expertise und Kontakte mit. Die sogenannten Business Angels können durch persönliche Netzwerke, Unternehmerverbände, Investorenclubs oder spezielle Plattformen und Veranstaltungen gefunden werden. Oft investieren Angel-Investoren in frühen Entwicklungsphasen eines Start-ups und können eine wichtige Rolle bei der Unterstützung und Beratung des Unternehmens spielen.
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G) Corporate Venture Capital
Corporate Venture Capital bezieht sich auf Investitionen von etablierten Unternehmen in Start-ups, die strategisch zu ihrem Geschäft passen. Diese Form des Risikokapitals ermöglicht es den etablierten Unternehmen, innovative Technologien, neue Geschäftsmodelle oder Zugang zu neuen Märkten zu erschließen. Corporate Venture Capital kann durch direkte Investitionen, strategische Partnerschaften, Joint Ventures oder spezielle Venture-Capital-Abteilungen der Unternehmen erfolgen. du kannst potenzielle Corporate Venture Capital-Partner identifizieren, indem du die Aktivitäten und Interessen großer Unternehmen in ihrer Branche analysierst.
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H) Crowdfunding
Crowdfunding ist eine alternative Form der Finanzierung, bei der eine Vielzahl von Menschen (die Crowd) kleine Geldbeträge beitragen, um ein Projekt oder Unternehmen zu unterstützen. Es gibt spezialisierte Crowdfunding-Plattformen, die Start-ups die Möglichkeit bieten, Kapital von einer breiten Öffentlichkeit zu sammeln. Es gibt verschiedene Crowdfunding-Modelle wie Reward-Based Crowdfunding, Equity Crowdfunding und Debt Crowdfunding. Start-ups können über spezialisierte Plattformen oder Social-Media-Kanäle auf ihre Crowdfunding-Kampagnen aufmerksam machen.
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I) Accelerators und Inkubatoren
Accelerators und Inkubatoren sind Programme oder Organisationen, die Start-ups während ihrer frühen Entwicklungsphasen unterstützen. Neben Mentoring, Ressourcen und Infrastruktur bieten viele Accelerators und Inkubatoren auch Zugang zu Risikokapitalgebern. Durch die Teilnahme an solchen Programmen können Start-ups die Sichtbarkeit und den Zugang zu potenziellen Risikokapitalgebern verbessern. Die Suche nach Accelerators und Inkubatoren kann über spezialisierte Plattformen, Empfehlungen von Branchenexperten oder gezielte Recherche erfolgen. Mit FACE haben wir sogar einen eigenen Accelerator für Female Founder aus NRW.
Wie läuft der Investoren Prozess ab?
Wenn Portfoliounternehmen wachsen und sich weiterentwickeln, durchlaufen sie verschiedene Phasen im Venture-Capital-Prozess. Einige Risikokapitalfonds sind auf bestimmte Phasen spezialisiert, während andere zu jedem Zeitpunkt investieren können.
1. Seed-Runden-Finanzierung
Dies ist die erste Runde der Venture-Capital-Finanzierung, in der Risikokapitalgeber einem neuen Unternehmen einen kleinen Betrag zur Verfügung stellen, um es bei der Entwicklung seines Geschäftsplans und der Erstellung eines Minimum Viable Product (MVP) zu unterstützen. Bei einem MVP handelt es sich um ein Produkt, das von Kunden gerade so genutzt werden kann, um Feedback für zukünftige Produkte zu sammeln.
2. Frühphasenfinanzierung
Die Frühphasenfinanzierung wird in der Regel als Serie A, Serie B und Serie C bezeichnet und hilft Startups, ihre erste Wachstumsphase zu überstehen. Die Finanzierungssummen sind höher als bei der Seed-Runde, da die Gründer ihr Unternehmen hochfahren.
3. Finanzierung in der Spätphase
Serie D, Serie E und Serie F sind Venture-Capital-Finanzierungsrunden in der Spätphase. Zu diesem Zeitpunkt sollten die Startups bereits Umsätze erzielen und ein starkes Wachstum aufweisen. Auch wenn das Unternehmen noch nicht profitabel ist, sind die Aussichten vielversprechend.
Das solltest du tun
Die deutsche Start-up-Landschaft blüht auf und hat sich zu einem wichtigen Motor für Innovationen und wirtschaftliches Wachstum entwickelt. Doch während das Unternehmertum blüht, bleiben viele vielversprechende Start-ups auf der Suche nach Kapital und strategischen Partnern zurück. Die nötigen Investitionen aufzutreiben ist also eine entscheidende Aufgabe für Start-ups. Diese Schritte können dir auf deiner Suche Orientierung geben:
1. Die richtige Vorbereitung
Bevor du nach geeigneten Investierenden suchst, solltest du erstmal den Markt analysieren und dich mit den Trends auseinandersetzen. Außerdem solltest du deine Unternehmensstrategie und das Geschäftsmodelle klar definieren, um potenziellen Investierenden ein überzeugendes Wertversprechen bieten zu können.
2. Netzwerken, Netzwerken, Netzwerken
Das alte Sprichwort “Es geht nicht nur darum, was du weißt, sondern auch wen du kennst“ gilt besonders im Bereich der Investor-Akquise. Start-ups sollten aktiv in der Gründerszene und anderen relevanten Netzwerken präsent sein. Veranstaltungen wie Konferenzen, Meetups und Pitch-Events bieten hervorragende Möglichkeiten, potenzielle Investierende kennenzulernen und persönliche Beziehungen aufzubauen. Denke hier lieber langfristig, als bloß auf eine schnelle Investition abzuzielen.
3. Investierendenprofil definieren
Wenn du weißt, was du willst, dann kannst du dir überlegen, wer dazu passen würde. Schreib dir die Kriterien auf, die Investierende erfüllen sollten: Investitionsschwerpunkte, Branchenerfahrung, Unternehmensgröße und geografische Präferenzen. So kannst du gezielt nach Menschen suchen, die zu deinem Start-up und deinen Zielen passen.
4. Professionelle Präsentation
Um Investierende zu überzeugen, ist eine professionelle Präsentation entscheidend. Leg dir eine überzeugende Geschäftspräsentation bereit, die deine Vision, das Marktbedürfnis, die Lösung deines Star-ups, das Marktpotenzial und die Wettbewerbsvorteile klar und prägnant darstellt. Es ist wichtig, den potenziellen Investierenden zu zeigen, wodurch dein Start-up einen einzigartigen Wert schafft und welches Wachstumspotenzial es besitzt.
5. Mentoren und Berater einbeziehen
Erfahrene Mentor:innen und Berater:innen können eine wertvolle Rolle bei der Investor-Akquise spielen. Sie bringen nicht nur wertvolle Branchenerfahrung und Netzwerke mit, sondern können auch bei der Entwicklung einer überzeugenden Investorenstrategie und einer maßgeschneiderten Herangehensweise unterstützen. Mentoren und Berater können auch als Türöffner fungieren und Einführungen bei potenziellen Investoren ermöglichen.